Berlin und New York- Zwei Metropolen, zwei Geschichten

Die Geschichten, die New York und Berlin zu erzählen haben, sind gewiss verschieden. Vieles haben die beiden Metropolen aber gemeinsam: die Kraft und den Willen, nach jeder Niederlage wieder aufzustehen und den Geist der Freiheit entgegen aller Widrigkeiten weiter zu tragen. 

Die Kaufmannssiedlung Cölln wird bereits im Jahre 1237 gegründet, nur 7 Jahre später wird Berlin erstmals urkundlich erwähnt. Aus den beiden Siedlungen entwickelt sich im Laufe des späten Mittelalters die Stadt Berlin. Als Zentrum der Aufklärung macht sich Berlin im 18. Jahrhundert einen Namen, viele architektonische Bauten aus diesem Jahrhundert zählen heute zu den Touristenattraktionen. 1791 wird auch das Brandenburger Tor eingeweiht und zwei Jahre später durch die Quadriga ergänzt. Während der Franzosenzeit (1806-1814) erhält Berlin ausgeweitete Selbstverwaltungsrechte und die erste Universität (Humboldt-Universität) wird 1810 eröffnet. Die Große Menge an Zuwanderern bereitet der Stadt im 19. Jahrhundert Probleme, soziale Missstände und die Wegnahme politischer Rechte führen auch in Berlin zu einer Revolution. Ende des 19. Jahrhunderts werden der Stadt Berlin weitere Stadtbezirke angeschlossen. Das 20. Jahrhundert ist geprägt von einschneidenden Umbrüchen, so kommt es infolge der durch den Ersten Weltkrieg ausgelösten Armut und den Versorgungsengpässe zum Aufstand. Kaiser Wilhelm II. wird abgesetzt. Die 1920er Jahre in Berlin sind geprägt von Aufständen, Inflation und der Weltwirtschaftskrise. Mit Der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird das Leben in Berlin schrittweise gleichgeschaltet. Während des Zweiten Weltkrieges wird Berlin stark zerstört, hier wird am 08. Mai 1945 schließlich die Kapitulation Deutschlands unterzeichnet. Die Trennung Berlins in Ost und West nach dem Krieg regiert fortan die Geschehnisse der Stadt, bis zum Mauerfall 1990. Das neue Berlin ist geprägt von einem großen Bauboom und natürlich der Verlagerung von Parlament und Regierungssitz nach Berlin. Heute ist Berlin nach Einwohnern die größte deutsche Stadt. 

Mit seinen nicht mal 400 Jahren Geschichte blickt New York bereits auf eine bewegte Geschichte zurück. Im Jahre 1625 wird auf der Manhattan-Insel, von den Ureinwohnern Manna-hatta genannt, eine holländische Handelsstation gegründet. Als sich die ersten europäischen Siedler niederlassen, kauft ein Geschäftsmann der Westindien-Handelsgesellschaft die Insel und benennt sie in “Nieuw Amsterdam” um. Mit dem Handel von Pelzen macht sich die Siedlung einen Namen, jedoch regieren Chaos, Korruption und Kämpfe mit den Indianern die folgenden Jahre. Erst als 1647 Petrus Stuyvesant zum Gouverneur ernannt wird, sinkt die Kriminalität, floriert die Wirtschaft und die Infrastruktur wird ausgebaut. Die Engländer entsenden 1664 vier Kriegsschiffe mit dem Ziel, Nieuw Amsterdam zu übernehmen und treffen dort auf keinerlei Widerstand. Die Insel wird erneut umbenannt und trägt fortan den Namen New York. Im 18. Jahrhundert entwickelt sich New York zu einer wirtschaftlichen Metropole. Doch die steigenden Steuern, welche von der englischen Krone aufgesetzt wurden, sind vielen Menschen ein Dorn im Auge und so schließt sich New York dem Unabhängigkeitskrieg an (1775-1783). Mit der Unabhängigkeitserklärung wird New York zur Hauptstadt ernannt, der erste Präsident George Washington wird hier vereidigt. Im folgenden 19. Jahrhundert entwickelt sich New York rasant, die Einwohnerzahlen steigen dramatisch an und man beginnt aufgrund der fehlenden Fläche, in die Höhe zu bauen. Die Armenviertel wachsen, es herrscht Kriminalität und Korruption, während in den reicheren Stadtteilen unweit der Börse ein dekadentes Leben möglich ist. Wirtschaftskrisen, Epidemien und Misswirtschaft machen der Stadt in den Folgejahren zu schaffen, dennoch breitet sich die Stadt 1874 erstmals über Manhattan hinaus aus. Mit dem Aufstellen der Freiheitsstatue im Jahr 1886 wird New York zum Symbol für Freiheit und lockt viele Einwanderer aus unterschiedlichsten Kulturkreisen an. Während New York nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig die größte Stadt weltweit ist, steht die Stadt mitte der 1970er Jahre vor dem Ruin. Der Wall- Street-Boom in den 1980er Jahren bringt die Stadt jedoch zurück an die Weltspitze und auch die Terroranschläge vom 11. September 2001 können dem guten Ruf der Stadt nichts anhaben. Bis heute ist die Stadt, die niemals schläft, eine der faszinierendsten Städte der Welt.