Berlin macht mich Vegan

Lebensmittelskandale, die Erwärmung des Erdklimas und die Folgen des Fleischkonsums der westlichen Länder für den afrikanischen und südamerikanischen Kontinent haben in den letzten Jahren zu mehr Konsumbewusstsein und einem Erstarken der Veganer-Bewegung geführt. Die Menschen informieren sich über die Haltungsstandards von Fleischerei-Betrieben und suchen nach Alternativen zum exzessiven Fleischkonsum. 

Berlin gilt im weltweiten Vergleich als die vegan freundlichste Stadt, mit mehr als 371 begannen Restaurants, Eisdielen und Supermärkten. Aber auch Schuhgeschäfte und Bekleidungsläden mit veganen Produkten findet man seit einigen Jahren mehr und mehr in der Hauptstadt. Im Internet finden Interessierte immer mehr leckere vegane Rezepte, welche zum Ausprobieren und Gutfinden anregen. 

Die große Anzahl an veganen Alternativen im Berliner Raum führt deshalb interessanterweise dazu, dass immer mehr Menschen den Veganismus für sich entdecken. Die Gründe dafür sind simpel: Gesundheit, Umwelt, Tiere, Nachhaltigkeit. Aber was auch immer die persönlichen Motive für die Ernährungsumstellung sind, Veganer hatten es wichtig, sich an das strenge Konzept zu halten. Auch Lebensmittel wie Apfelsaft, die von Natur aus vegan sein sollten, kommen oft nicht ohne Gelatine aus. So verbrachten Veganer früher einen Teil Ihrer Zeit damit, die Zutatenliste der Produkte im Supermarkt zu lesen. Gleiches galt für den Restaurantbesuch, eine vegane Alternative war auf den Speisekarten nur selten zu finden. 
Dies ändert sich nun seit einigen Jahren und ist besonders in Berlin spürbar. Veganismus ist dort eine wirkliche Option geworden, ohne großen Mehraufwand für die Menschen. In Zeiten, in denen Zeit und Geld knapp sind, finden Menschen in der Hauptstadt nicht nur Gleichgesinnte, sondern auch ein Netzwerk an Restaurants, Eisdielen und Supermärkten, die ein veganes Leben ermöglichen. 

Während er Verzicht auf Fleisch viele Jahre als Ausnahmeerscheinung galt, entwickelt er sich langsam zu einem realistischen Lebensmodell. Veganismus ist so nicht nur eine hippe Trenderscheinung, sondern wird durch das immer größere Angebot Teil des öffentlichen Lebens. So gibt es in Berlin eine große Bandbreite an Restaurants, die für jeden Geschmack etwas zu bieten haben. Angefangen von Rohkost Restaurants wie dem Gourmettempel “La Mano Verde” und asiatischer Küche wie dem “Soy”, über Donut Bäckereien wie “Rammibal’s Donuts” oder dem Burgerladen “Emma Pea Vegan Food and Bar”, die Auswahl ist groß. Wer nicht ausgehen möchte zum Essen, der kann fleischfreie Produkte im veganen Supermarkt einkaufen, ohne dabei jedes Mal die Labels lesen zu müssen. Das spart Zeit und Nerven und erleichtert den Einkauf enorm. 

Aber auch in anderen Lebensbereichen setzt sich der vegane Lebensstil durch: Beautysalons bieten Massagen, Maniküren und Gesichtsbehandlungen mit veganen Produkten an. Ebenso finden sich in Berlin Friseursalons, welche auf Produkte mit tierischen Bestandteilen verzichten. Gleiches gilt für vegane Schuh- und Bekleidungsgeschäfte, die von der Handyhülle bis zur Handtasche alles verkaufen, was man für das tägliche Leben braucht. 

So öffnet die stetig wachsende vegane Ess- und Lebenskultur in Berlin Tore für Menschen, die ihren Lebensstil ändern möchten und auf den Veganismus umsteigen wollen.