Harrison Ford – einer der erfolgreichsten Schauspieler Hollywoods
Harrison Ford ist einer der bekanntesten und erfolgreichsten US-amerikanischen Schauspieler und Produzenten weltweit. Er wurde am 15. Juli 1942 in Chicago/Illinois geboren. Seinen Weltruhm verdankt er vor allem der Verkörperung des Han Solo im Rahmen der Star-Wars-Saga und seiner Paraderolle in Indiana Jones, für die Fans im kommenden Jahr auf den Kinostart eines fünften Teils hoffen dürfen.
Junge Jahre
Harrison Ford wurde in eine typische amerikanische Mittelschichtsfamilie hinein geboren. Seine Kindheit beschreibt er als „nicht sonderlich spektakulär“. Der Vater, Christoper Ford, war ein Schauspieler von irisch-deutscher Abstammung, seine Mutter Dorothy war die Tochter von jüdischen Einwanderern aus Weißrussland. Ford besuchte zunächst das Rippon-College in Wisconsin und begann sich schon während seiner Schulzeit mehr und mehr für Kunst und Filme zu interessieren. Er bezeichnet sich selbst zu dieser Zeit als einen eher schüchternen Einzelgänger. Doch ist es nach wie vor gerade diese Undurchdringlichkeit, die den Charme des heute 78-jährigen ausmacht. Schon während des Colleges hatte Ford verschiedene Dramakurse belegt und dort gelernt seine Schüchternheit allmählich abzulegen. Nachdem er das College vorzeitig verließ, zog es ihn Mitte der 60er Jahre nach Kalifornien. Hier schwebte ihm zunächst eine Karriere in TV-Shows vor. Sein Weg führte ihn jedoch nach Hollywood, wo er sich wie viele andere auch, mit Tagesjobs über Wasser hielt. Aber auch seine Schauspielkarriere nahm langsam Fahrt auf.

Harrison Ford als Han Solo, der Rolle, die den Durchbruch brachte (Bild von By Source, Fair use, https://en.wikipedia.org/w/index.php?curid=11669522)
Anfänge in Hollywood
Harrison Fords Anfänge in Hollywood waren klein. Wie viele, die es später zu Weltruhm brachten, schlug er sich mit unbedeutenden Rollen geradeso durch. Er hatte zeitweilig Auftritte im Laguna Playhouse in Laguna Beach und feierte in dem Stück „John Brown’s Body“ 1965 sein Debüt. Infolgedessen kam schließlich Columbia Pictures auf ihn zu und bot ihm einen 7-Jahres-Vertrag für 150 US-Dollar pro Woche an. Ein, zu damaligen Zeiten, gutes Angebot. So durfte Ford in dem Film „Immer, wenn er Dollars roch“, mit dem damals bekannteren James Coburn, ein paar Sätze sprechen und wirkte in einigen Serien mit, darunter auch „Rauchende Colts“. Doch das Geld reichte nicht, um seine Frau Mary Louise Marquard und den gemeinsamen Sohn Benjamin Ford zu ernähren. Zu allem Übel wurde sein Vertrag bei Columbia Pictures trotz zahlreicher Rollen schließlich gelöst. Die Verantwortlichen waren nicht der Ansicht, dass Ford mit großem schauspielerischem Talent gesegnet sei. Woran man sieht das auch Profis richtig falsch liegen können. Also unterschrieb Harrison Ford im Jahr 1967 bei Universal Pictures. Hier erkannte man endlich sein Talent und ermöglichte ihm einige Fernsehrollen unter anderem in „The Patridge Familly“ oder „Kung Fu“.
Erfolgreich als Tischler
Doch trotz seiner ersten Erfolge blieb Ford auf dem Boden der Tatsachen und schuf sich als verantwortungsvoller Ehemann und Vater neben der Schauspielerei ein zweites Standbein als Tischler. Und dass – anders hätten wir es von ihm auch nicht erwartet – so erfolgreich, dass er mitunter auf kleine und unbedeutende Rollen verzichten konnte. Mit Beginn der 1970er Jahre hatte er sich als Tischler so etabliert, dass er auch viele Auftragsarbeiten für Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen durchführte. Zur selben Zeit kam auch seine Schauspielerkarriere langsam und stetig weiter ins Rollen. Ein erster Meilenstein in Fords Karriere war der Film „American Graffiti“ aus dem Jahr 1973, in welchem er in der Rolle des Rennfahrers Bob Falfa zu sehen war. Der Film wurde ein großer Kinoerfolg und Ford hinterließ nicht nur einen nachhaltigen Eindruck beim Regisseur George Lucas, sondern auch beim Kinopublikum. So sorgte nur ein Jahr später der Regisseur Francis Ford Copalla dafür das Ford in seinem, bei Kritikern sehr beliebten, Film „Der Dialog“ eine Rolle übernehmen konnte und später auch in seinem Klassiker „Apocalypse Now“ (mit Marlon Brando).
Der Durchbruch mit Star-Wars
Mit dem Beginn der „Star-Wars-Reihe“ änderte sich schließlich für Ford alles. Für den ersten Film, der „Krieg der Sterne“, der 1977 in die Kinos kam, ließ Regisseur George Lucas über tausend verschiedene Schauspieler vorsprechen – doch nur Harrison Ford konnte ihn überzeugen. Der von Lucas als verschmitzter, draufgängerischer Weltraumpilot, wie ein Western-Held konzipierte Charakter war Ford einfach wie auf den Leib geschneidert. Eine Rolle – die über die Jahre zur absoluten Kultfigur avancierte. Zwar besetzte Mike Hamill als Luke Skywalker die Hauptfigur, doch Harrison Ford erzeugte mit seiner Darstellung eine wirklich außergewöhnliche Stahlkraft. Der Film markiert den endgültigen Durchbruch für Ford als Schauspieler und spielte weltweit die immense Summe von 800 Millionen US-Dollar ein. Er wird heute als erster Blockbuster der Filmgeschichte beschrieben. Auch die Fortsetzungen der Star-Wars-Reihe „Das Imperium schlägt zurück“ (1980) und „Die Rückkehr der Jedi-Ritter“ (1983) verbuchten enorme Erfolge an der Kinokasse und sind bis heute Klassiker.
Indiana Jones – Geburt einer Ikone
In der Folge von „Krieg der Sterne“ hatte Ford es nun zu einem etablierten Schauspieler gebracht und konnte sich seine Rollen fortan aussuchen. Ein weiterer Coup gelang Ford als Steven Spielberg ihn für die Rolle des Dr. Henry Jones für die Indiana-Jones-Reihe engagierte. Wie schon als Han Solo machte Fords Talent, sein Sexappeal und sein Witz die Rolle zu einer Kultfigur, die ihn noch viel weitere Jahre begleiten sollte. Der erste Teil der Reihe „Jäger des verlorenen Schatzes“ erschien 1981 und begeisterte Publikum wie Kritiker gleichermaßen. Der Film traf den Nerv der Zeit und belebte ein zu dieser Zeit fast vergessenes Kinogenre neu – den Abenteuerfilm. Die fruchtbare Zusammenarbeit der Freunde Lucas und Spielberg hatte eine Ikone erschaffen: einen neuen Archetypus, auf den alle folgenden Film-Abendteurer Bezug nehmen sollten – ob als Hommage oder als Gegenentwurf. All dies wurde im Jahr 1982 mit vier Oscars belohnt. Bis heute folgten dem ersten Film drei Fortsetzungen: „Der Tempel des Todes (1984), „Der letzte Kreuzzug“ (1989) und „Das Königreich des Kristallschädels“ (2008).

Harrison Ford bei den Dreharbeiten zu Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels (Bild von Von John Griffiths – originally posted to Flickr as Indy’s Back, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=9664059)
Auf dem Höhepunkt
Im weiteren Verlauf der 1980er und 90er Jahre war Harrison Ford einer der gefragtesten und erfolgreichsten Schauspieler weltweit. Er wirkte unter andern in dem düsteren Science-Fiction-Streifen „Blade Runner“ von Ridley Scott mit. Der Film mit Versatzstücken des Film Noir und dystopischen Elementen setzte auch visuell neue Maßstäbe. Ford bewies im weiteren Verlauf der 80er Jahre, dass er auch ein Charakterschauspieler von Klasse war. Am überzeugendsten gelang ihm dies wohl in der Rolle des Großstadtpolizisten und Detektivs John Book in „Der einzige Zeuge“ dessen Darstellung Harrison Ford eine Oscar-Nominierung einbrachte.
Eintrag in das „Guinness-Buch der Rekorde”
Doch Harrison Fords Karriere kam nicht, wie bei so vielen vor ihm, nach ihrem Höhepunkt zum Erliegen. Nein, Ford ist von der Kinoleinwand einfach nicht mehr wegzudenken und wirkte an vielen weiteren erfolgreichen Produktionen mit, wie „Das Kartell“ (1994) oder „Auf der Flucht“ (1993) an der Seite von Tommy Lee Jones sowie „In Sachen Henry“ (1991) oder „Vertrauter Feind“, aus dem Jahr 1997 an der Seite von Brad Pitt. 2001 wurde er in das Guinness-Buch der Rekorde aufgenommen – zu diesem Zeitpunkt war er der vermögendste Schauspieler Hollywoods.
Ehemann und Vater
Zu Beginner der 00er Jahre zog sich Ford nun mehr und mehr von der großen Bühne zurück und konzentrierte sich auf sein Leben als Ehemann und Vater. Nach der Scheidung von Mary Marquardt 1979 und seiner zweiten Ehefrau Melissa Mathison 2004 (mit beiden hat Ford jeweils zwei gemeinsame Kinder) heiratete er 2010 die als Ally McBeal bekannt gewordene Schauspielerin Calista Flockhart. Sie haben gemeinsam einen Sohn, was Ford zu einem glücklichen fünffachen Vater einer großen Patchworkfamilie macht.
Notlandung und Engagement
2015 schreckte die Fangemeinde des Schauspielers kurzeitig auf, als er sein selbstgeflogenes Kleinflugzeig in Venice Beach notlanden musste. Ford war verletzt, aber er überstand die Notlandung ohne Folgen. Neben seiner Begeisterung für Flugzeuge engagiert sich Ford seit vielen Jahren für den Umweltschutz und den Erhalt der Biodiversität. Im Jahr 2013 wirkte er an einer Dokumentation über die Abholzung des Regenwaldes für Palmölplantagen in Indonesien und deren Folgen für den Klimawandel mit.

Harrison Ford und Calista Flockhart 2009 (Bild von Von Mireille Ampilhac – originally posted to Flickr as Deauville 2009, CC BY-SA 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=8061082)
Indiana Jones Teil 5
Und nun nach langen Jahren der Entbehrung ist der Kinostart des fünften Teils der Indiana Jones Reihe endlich für 2022 angekündigt. Hier löst der Regisseur James Mangold (bekannt für „Logan“) nun Steven Spielberg ab, der Platz für eine jüngere Generation schaffen wollte. Die Dreharbeiten standen jedoch von Anfang an unter keinem guten Stern und hatten sich immer wieder verzögert. Und nach wie vor scheint die Pechsträhne nicht abgerissen zu sein: So konnte man kürzlich lesen, dass Hauptdarsteller Harrison Ford sich bei den Dreharbeiten verletzt habe und erst einmal eine Drehpause einlegen müsse. Aber das lange Warten wird sich nicht nur für Fans der Reihe lohnen. Denn Ford steht neben der britischen Schauspielerin, Dramatikerin und Drehbuchautorin Phoebe Waller-Bridge – bekannt für die grandiose Dramedyserie „Fleabag“ auch der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen zur Seite – ob als Freund oder Schurke – ließ er bislang noch nicht durchblicken.
Am Ende lässt sich nur noch feststellen, dass Harrison Ford zu den allzeit Großen Hollywoods gehört, und ihm ein Platz in der Filmgeschichte wie auch in vielen Fan-Herzen sicher ist. Und wer sagt eigentlich, dass wir nicht auf einen Indiana Jones Teil 6 hoffen dürfen …